Hier möchte ich ein paar Worte zu der von mir verwendeten Technik in der Panoramafotografie schreiben. Dies soll keine genaue Anleitung “Wie mache ich ein Panorama” werden, davon gibt es wahrlich genug im Web.
Aufnahme
Bei der Aufnahmetechnik unterscheide ich generell zwischen den 360°-kubischen Panoramaaufnahmen (fürs Web) und den (meist) zylindrischen Panoramaaufnahmen mit höherer Auflösung.
Die 360°-kubische Panoramen werden mit einem 8mm Fischaugenobjektiv erstellt. Hierfür habe ich einen sehr kompakten und robusten Nodalpunkteadapter selbst gebaut. Mit dieser Konstellation werden 4 - 8 Bilder in einer Reihe erstellt. Bei Bedarf (Innenräume mit Strukturierter Decke, …) wird noch ein Deckenbild (senkrecht nach oben) erstellt. ein Bodenbild wird nur auf ausdrücklichen Wunsch des Kunden erstellt, da dies meist sehr aufwändig ist.
Für die höheraufgelösten Panoramabilder wird ein der gewünschten Auflösung angepasstes Objektiv (theoretisch von 10 mm bis 300 mm Brennweite möglich) eingesetzt. Verwendet wird ein um 2 Achsen drehbarer Nodalpunktadapter, der auch mehrreihige Panoramen erstellen kann.
Die Aufnahmen werden alle bei manueller Scharfstellung, manueller Belichtung und im RAW-Modus aufgenommen. Hierdurch wird eine gleichmässige Belichtung über das ganze Panorama ohne Helligkeits- und Farbsprünge erreicht.
Bei schwierigen Lichtverhältnissen (Nachtaufnahmen, Innenaufnahmen) wird die Aufnahme als Belichtungsreihe erstellt und die dadurch gewonnen verschieden hellen Panoramabilder zu einem HDR-Bild zusammengefügt. Dieses Panoramabild wird dann durch Tonemapping oder ähnliche Verfahren wieder in ein vom Ausgabegerät (Monitor, Drucker) darstellbares LDR-Bild umgewandelt.
Zusammenfügen (stitchen)
Das Zusammenfügen der Bilder wird in der Regel durch die Panoramatools mit dem Frontend PTGUI erreicht. PTGUI unterstützt bei der Auswahl der Kontrollpunkte, die aber manuell noch kontrolliert, korrigiert und durch senkrechte Linien ergänzt werden müssen. Die Präzision des optimierten Panoramas zeigt sich in folgenden Zahlen:
Bei einem 360°-Kugelpanorama mit 7700 Pixel Breite werden bei 8 Aufnahmen etwa 400 Kontrollpunkte gesetzt. Nach dem ‘Optimieren ist der Durchschnittliche Fehler aller Kontrollpunkte unter 1 Pixel, wobei der maximale Abstand zweier Kontrollpunkte unter 4 Pixel liegt. Bei einreihigen zylindrischen Panoramen ist die Präzision in der Regel noch um den Faktor 2 besser.
Bei Bewegung im Bild (Veranstaltungen) müssen unter Umständen Kontrollpunkte von bewegten Objekten entfernt werden, da sonst die Bilder verzerrt würden. Zusätzlich kann es vorkommen, das das Zusammenfügen der Bilder nicht vollständig von PTGUI durchgeführt werden kann. In diesem Fall muss man PTGUI anweisen die Bilder nur zu entzerren und korrekt anzuordnen das stitchen (Suchen der Trennlinien zwischen den einzelnen Bildern), muss dann aber mit der Hand am Arm (Maus in der Hand) mit Photoshop durchgeführt werden.
Nacharbeiten
Hinterher werden die Panoramabilder noch mit Photoshop nachbearbeitet. Die Umwandlung in ein Quicktime-Movie, wie sie hier verwendet werden, erfolgt mit Pano2QTVR. Bei den neueren Panoramen verwende ich zur Ausgabe im Web im Allgemeinen den Betrachter krpano, der für Desktop-Computer die Panoramen im heute gebräuchlicheren und flexibleren Flash-Format ausgibt. Für mobile Geräte wird hier die Ausgabe in HTML5 verwendet.
Für Fragen zu diesen Techniken stehe ich gerne hier im Blog oder per unter:e-Mail zur Verfügung.
Mein Tätigkeitsbereich ist hauptsächlich Baden-Württemberg und die angrenzenden Gebiete.
Die Regionen: Stuttgart, Schwarzwald, Schwäbische Alb, Hohenlohe
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